Kirchen-Architektur aus neuen Blickwinkeln betrachtet
Dass sich an diesem naßkalten, stürmischen Samstagmorgen 24 interessierte Zirkelmitglieder mit Ihren Partnerinnen an der Domplatte in Köln zu seiner Dom-Führung der besonderen Art zusammenfinden, hatte Cbr. Dr. Peter Jürgens nicht erwartet. Seine Vorab-Information hatte dies bewirkt. Mit modernem Audio-Equipment aus dem Dom-Forum ausgestattet, wurden wir langsam aber sicher in die Gedankenwelt der Jahre ab 1250 dem Beginn des Dombaus geführt. Welche Aufgaben wurden damals an Dombaumeister Gerhard von Rile gestellt und wie hat er diese in den Bau einfließen lassen. Unsere Phantasie wurde geführt in die Holzbauten der damaligen Zeit, niedrige Decken, dunkel, eng, verraucht durch offene Feuerstellen – im Gegensatz die Pläne des Domes: Dargestellt wurde das himmlische Jerusalem, mit den vielen grazilen Säule hoch aufstrebend, filigranen Deckenkonstruktion, durch riesige Fenster lichtdurchflutet, in Form eines unendlich großen, liegenden Kreuzes mit dem der Betrachter eins werden sollte zwischen der Erde und dem Himmelreich in fast unendlicher Weite.
Dr. Peter Jürgens verstand es hervorragend, uns in diese Welt in diese Zeit zu entführen, wie die Menschen damals gedacht und empfunden haben einerseits und was das technische Wissen überhaupt ermöglichten.
Im Anschluß trafen wir uns noch zum Mittagessen im Gasthaus Früh am Dom, nicht nur um entstandene Fragen zu beantworten, sondern auch um uns wieder aufzuwärmen, denn der Dom ist nicht geheizt. (cw)